Die Konföderation der Alevitischen Vereine in Europa eröffnet diplomatische Vertretung in Straßburg
Die diplomatische Vertretung der Konföderation der Alevitischen Vereine in Europa für Internationale Beziehungen und Diplomatie wurde in Straßburg mit einer prächtigen Zeremonie eröffnet. Diese Eröffnung wird als ein historischer Schritt angesehen, um der Alevitisch-Bektaşischen Gemeinschaft eine stärkere Vertretung auf internationalen Plattformen zu ermöglichen.
An der Eröffnungszeremonie nahmen unter anderem der stellvertretende Vorsitzende der Föderation der Alevitisch-Bektaşi Vereine in der Türkei, Ali Özveren, der Vorsitzende des Pir Sultan Abdal Kulturvereins, Cuma Erçe, der Vorsitzende der Hacı Bektaş Veli Stiftung, Ercan Geçmez, die Vorsitzende der Alevitischen Kulturvereine, Seher Şengünlü Yılmaz, und der Vorsitzende der Föderation der Alevitischen Vereine in der Türkei, Zeynel Abidin Koç, teil. Auch Abgeordnete, lokale Verwaltungsbeamte und viele Vertreter von Nichtregierungsorganisationen waren anwesend. In den gehaltenen Reden wurde auf das reiche kulturelle Erbe und die lange Geschichte des Alevitisch-Bektaşischen Glaubens hingewiesen. Es wurde betont, dass Einheit, Zusammenhalt und Toleranz im Vordergrund stehen und solche Veranstaltungen von großer Bedeutung für die gesellschaftliche Solidarität sind. Die Zusammenführung verschiedener Gruppen trage zur Stärkung des sozialen Friedens bei.
Die Vertretung in Straßburg befindet sich in unmittelbarer Nähe zu wichtigen internationalen Organisationen wie dem Europäischen Parlament, dem Europarat und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Diese strategische Lage wird es der Vertretung ermöglichen, ihre diplomatische Arbeit effektiver und koordinierter zu gestalten. Besonders wichtig ist dies, um die Stimme der alevitischen Gemeinschaft auf internationalen Plattformen zu vertreten und die Rechte aller unterdrückten Völker zu verteidigen.
Die neue Vertretung wird eine bedeutende Rolle dabei spielen, die Ungerechtigkeiten gegenüber den Aleviten in der Türkei der Weltöffentlichkeit bekannt zu machen und im Kampf gegen diese Ungerechtigkeiten aktiv zu werden. Gleichzeitig wird ein Schritt unternommen, nicht nur das Selbstbewusstsein der Aleviten, sondern auch aller unterdrückten Völker zu stärken und ihre Stimme hörbar zu machen. Dieser Schritt wird als großer Gewinn für alle betrachtet, die sich weltweit für Demokratie, Menschenrechte und Gerechtigkeit einsetzen.
Die Eröffnung wird nicht nur für die alevitische Gemeinschaft, sondern für alle, die sich für den weltweiten Kampf um Demokratie engagieren, als bedeutender Erfolg gewertet.
In den Abschlusserklärungen wurde häufig ein Satz aus der alevitischen Gemeinschaft zitiert: „Möge Hızır auf seinem Schimmel stets an unserer Seite sein und unseren Weg erleuchten. Mit Liebe.“ So endete die Rede.
Der Beitrag der Alevitischen Kultur zu Anatolien und der Weltkultur
Die Repräsentation unterschiedlicher Kulturen spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung von kultureller Vielfalt und Multikulturalismus in modernen Gesellschaften sowie bei der Schaffung einer nachhaltigen sozialen Struktur. Kulturelle Repräsentation bedeutet nicht nur die Anerkennung der Existenz verschiedener kultureller Gruppen, sondern auch die Wertschätzung ihrer Werte, Rituale und Weltanschauungen. In diesem Zusammenhang tragen interkultureller Dialog und gesunde Prozesse der gesellschaftlichen Integration wesentlich zum Aufbau einer friedlichen und toleranten Gesellschaft bei.
Die alevitische Kultur hat als integraler Bestandteil des historischen, religiösen und sozialen Gefüges Anatoliens erheblich zu dieser Vielfalt beigetragen. Alevitentum, das oft als eine Kombination verschiedener Glaubensrichtungen und Lehren im Sinne des Synkretismus verstanden wird, stellt bei genauer Betrachtung eine tief verwurzelte Kultur dar. Obwohl das Alevitentum als eine Glaubensrichtung angesehen wird, die sich aus Elementen des Islam, Schamanismus und alter anatolischer Glaubensrichtungen zusammensetzt, offenbart sich dabei eine enorme kulturelle Tiefe. Diese synkretische und/oder strukturierte Form hat das Alevitentum nicht nur zu einer religiösen Gruppe gemacht, sondern auch zu einem Denksystem mit tiefen Wurzeln in Anatoliens kulturellem und historischem Erbe.
Ein wesentlicher Beitrag der alevitischen Kultur ist das Menschenbild, das den Menschen ins Zentrum des Universums stellt und die Grundlage universeller ethischer Werte bildet. Diese Sichtweise hat eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Konzepten wie universelle Menschenrechte, Gleichheit und Toleranz gespielt. Besonders die Lehre von Hak-Muhammed-Ali, die Gerechtigkeit, Tugend und Respekt vor dem Menschen in den Mittelpunkt stellt, hat zur Gestaltung der sozialen und kulturellen Struktur Anatoliens beigetragen.
In der Weltkultur werden die rituellen Elemente des alevitischen Glaubens sowie der Einfluss auf Musik und Literatur als Teil des kulturellen Erbes angesehen, das sich von Anatolien aus in die Welt verbreitet hat. Die Musik, die in alevitischen Cem-Zeremonien verwendet wird, insbesondere die Baglama und die „Deyiş“-Lieder, begleitet die Menschen auf einer spirituellen Reise. Diese Musikformen haben weltweit einen wichtigen Einfluss auf die Volksmusik und ethnische Musik ausgeübt.
Daher spielt die Repräsentation verschiedener Kulturen eine grundlegende Rolle bei der Wahrung des gesellschaftlichen Friedens und des kulturellen Reichtums. Der Erhalt und die weltweite Anerkennung von Kulturen wie der alevitischen, die tief verwurzelte historische und spirituelle Werte in sich tragen, sind nicht nur für die Angehörigen dieser Kulturen, sondern auch für die Menschheitsgeschichte von großem Wert. In diesem Zusammenhang werden die kulturellen Beiträge des Alevitentums in den Bereichen kulturelles Erbe und religiöse Toleranz weiterhin zur Bereicherung Anatoliens und der Weltkultur beitragen.